Neue Wege in vitro-Daten als Alternative zu Tierversuchen für die Risikobewertung und die Verträglichkeitsprüfung von Substanzen zu nutzen

Für die toxikologische Beurteilung von neuen Chemikalien und Nanomaterialien werden je nach Produktionsmengen der einzelnen Substanzen heute noch allein in der Schweiz 13’000 Tiere verwendet. Es handelt sich dabei vornehmlich um Nagetiere, die z.B. für 28 Tage Inhalations- oder Instillationsstudien oder oraler Verabreichung ausgesetzt werden. Dazu kommen noch die Versuche mit Tausenden von Tieren, welche in der toxikologischen Grundlagenforschung verwendet werden.

Obwohl es immer mehr tierversuchsfreie Methoden und damit in-vitro Daten gibt, basieren die klassische Risikobewertung sowie die Verträglichkeitsprüfung immer noch auf der Extrapolation von Tierdaten, wenn es um die Bestimmung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Krankheit beim Menschen geht (sog. Humaner Effekt Faktor, HEF), die durch die Aufnahme einer Chemikalie oder eines anderen Stoffes verursacht wird.

Wir unterstützen die Weiterentwicklung eines Konzepts, das die Integration von in vitro-Daten zur Bestimmung des HEF in der Risikobewertung wissenschaftlich ermöglicht, denn nur so haben die tierversuchsfreien Methoden und ihre Ergebnisse Chancen, regulatorisch Akzeptanz zu finden und damit die Tierversuche in diesem Bereich aktiv zu reduzieren.