Das 3R Prinzip in der Wildtierforschung

Animalfree Research beteiligt sich am Betrieb der ersten Online-Datenbank über nicht-invasive oder nicht-tödliche Methoden und entsprechende wissenschaftliche Studien in der Wildtierforschung. Die Datenbank richtet sich speziell an Wildtierbiolog:innen, Ökolog:innen und Naturschutzmanager:innen.

Unzureichende Umsetzung der 3R-Prinzipien

1959 machten William Russell und Rex Burch mit der Einführung der 3R-Prinzipien (Replacement, Reduction, Refinement) für den Einsatz von Labortiermodellen einen grossen Sprung nach vorn, was den Tierschutz anbelangt. Die Grundsätze können und sollen auch auf die Forschung an Wildtieren angewandt werden, um die Kluft zwischen Artenschutz und Tierschutz zu überbrücken. Leider wurden die 3R-Prinzipien in der Wildtierforschung bisher nur unzureichend umgesetzt, obwohl alternative, nicht-invasive Techniken bereits zur Verfügung stehen. Dies ist möglicherweise auf ein mangelndes Bewusstsein unter Wildtierforschenden zurückzuführen.

Datenbanken schaffen Abhilfe

Es gibt Datenbanken, die Informationen über die 3R-Prinzipien und alternative Methoden für Labor- und Toxikologiestudien bereitstellen. Um die angemessene Umsetzung der 3R-Prinzipien in der Wildtierforschung zu fördern, hat Dr. Miriam Zemanova von Animalfree Research ein digitales Nachschlagewerk entwickelt, das sich speziell an Wildtierbiolog:innen, Ökolog:innen und Naturschutzmanager:innen richtet.

Die Datenbank umfasst die evidenzbasierten nicht-tödlichen und nicht-invasiven Methoden, die bei Studien an Wildtieren eingesetzt werden können. Sie reduziert den Zeit- und Arbeitsaufwand für das Suchen, Finden und Bewerten der verfügbaren Studien.

Der erste Teil der Datenbank beleuchtet die Bedeutung der Wildtierforschung und erläutert potenzielle Tierschutzbedenken, die sich beim Einfangen von Wildtieren und bei invasiven oder tödlichen Probenahmen ergeben können. Weiter geht er auf die 3R-Prinzipien der Tierforschung und die Anwendung der 3R bei der Forschung an Wildtieren ein. Der zweite Teil enthält explizite Beispiele für von Experten geprüfte Studien, in denen eine nicht-invasive oder nicht-tödliche Technik entwickelt oder angewandt wurde.