Neuer Ansatz in der Epilepsieforschung: klinische Materialien

Das Projekt von Mark Cunningham an der Universität Newcastle hatte zum Ziel, ein bereits existierendes in vitro Modell zur menschlichen Epilepsie so zu verbessern, dass es die elektrographischen Ereignisse die sich bei einem epileptischen Anfall im Elektroenzephalogramm (EEG) abspielen, vollständig erfassen kann.

Epilepsie ist eine schwere chronische neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende Krampfanfälle gekennzeichnet ist. Diese werden durch abnormale Entladungen der Nervenzellen verursacht. Bis zu 6 Millionen Menschen in Europa leiden aktuell unter aktiver Epilepsie. Dies hat Konsequenzen für die Gesundheit, aber auch für einen selbstbestimmten Alltag, Bildung und Arbeit, Mobilität und persönliche Beziehungen.

2011 wurden allein im Vereinigten Königreich 420‘127 Tiere für Forschung am Nervensystem verwendet.

Mark Cunninghams Projekt an der Universität Newcastle hatte zum Ziel, ein bereits existierendes in vitro Modell zur menschlichen Epilepsie so zu verbessern, dass es die elektrographischen Ereignisse die sich bei einem epileptischen Anfall im Elektroenzephalogramm (EEG) abspielen, vollständig erfassen kann.  Dazu wurden elektrophysiologische, neuroanatomische Ansätze sowie Computersimulationen (in silico) verfolgt. Ca. 30% der Patienten mit Schläfenlappenepilepsie haben Anfälle, die auf Medikation nicht ansprechen. Viele von ihnen unterziehen sich einer Operation, in denen die Foci (die Areale in denen die abnorme elektrische Aktivität entsteht) entfernt werden. Das klinische Material aus diesen Operationen wurde gesammelt und für dieses Projekt verwendet. Die Möglichkeit, diese Gewebe detailliert zu untersuchen eröffneten einzigartige Einsichten in diese Erkrankung.