NAMs: Der Weg in eine tierleidfreie Zukunft der Forschung

In der wissenschaftlichen Forschung vollzieht sich ein Wandel. Immer mehr Fachbereiche erkennen, dass der Einsatz von Tieren in Experimenten nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch wissenschaftlich oft fragwürdig ist. Stattdessen gewinnen sogenannte NAMs zunehmend an Bedeutung. Doch was steckt hinter diesem Begriff – und weshalb sind NAMs ein entscheidender Schlüssel für eine moderne, tierleidfreie Forschung?

Was bedeutet NAMs?

NAMs steht für New Approach Methodologies, also «neue methodische Ansätze». Der Begriff stammt ursprünglich aus dem regulatorischen Umfeld der toxikologischen Risikobewertung, vor allem im Zusammenhang mit Chemikalien, Pflanzenschutzmitteln und Kosmetika. Ziel war es zunächst, Testmethoden zu entwickeln, die ohne Tierversuche auskommen und trotzdem zuverlässige Ergebnisse liefern.

Heute umfasst der Begriff eine breite Palette innovativer Technologien und Methoden, die den Einsatz von Tieren in der Forschung ersetzen, reduzieren oder verbessern können. Dazu gehören unter anderem:

In-vitro-Verfahren mit menschlichen Zell- oder Gewebekulturen

Organ-on-a-Chip-Technologien, die die Funktion menschlicher Organe nachbilden

Computermodelle (In-silico-Verfahren) zur Simulation biologischer Prozesse

Multi-Omics-Analysen, die verschiedene biologische Informationen wie Erbgut, Eiweisse und Stoffwechselvorgänge gemeinsam auswerten

KI-gestützte Datenanalysen zur Vorhersage toxischer oder therapeutischer Wirkungen

Warum NAMs die Forschung revolutionieren

Ein zentrales Argument für NAMs ist der ethische Aspekt. Jedes Jahr werden weltweit Millionen Tiere für wissenschaftliche Zwecke verwendet – oft unter grossem Leid. NAMs ermöglichen es, diese Zahl drastisch zu senken und tierleidfreie Alternativen zu schaffen.

Doch auch aus wissenschaftlicher Sicht sprechen viele Gründe für NAMs. Tierversuche liefern oft keine zuverlässigen Ergebnisse, wenn es um die Übertragbarkeit auf den Menschen geht. So reagieren etwa Mäuse oder Ratten in vielen Fällen völlig anders auf bestimmte Substanzen oder Medikamente als der menschliche Organismus. NAMs setzen genau dort an: Sie basieren auf humanspezifischen Daten und können so präzisere, oft schnellere und kosteneffizientere Erkenntnisse liefern.

Politische und regulatorische Entwicklungen

In der EU und vielen anderen Regionen gibt es bereits Vorschriften, die die Entwicklung und Anerkennung von tierversuchsfreien Methoden fördern. Die Kosmetikverordnung beispielsweise setzt klare Vorgaben zur Anwendung von Alternativen. Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat begonnen, NAM-basierte Methoden in ihre Testleitlinien zu integrieren – es handelt sich dabei um verbindliche Testverfahren, die weltweit von Behörden anerkannt werden.

Gleichzeitig wächst der gesellschaftliche Druck. Immer mehr Menschen hinterfragen Tierversuche kritisch und fordern innovative, ethisch vertretbare Forschung. NAMs sind eine Antwort auf diesen Wandel.

Hoffnung für einen Paradigmenwechsel

NAMs stehen für mehr als nur neue Methoden – sie sind Ausdruck eines Paradigmenwechsels in der Wissenschaft. Sie zeigen, dass medizinischer und technologischer Fortschritt nicht im Widerspruch zu Tierwohl und Ethik stehen muss. Vielmehr eröffnen sie eine Zukunft, in der Forschung intelligenter, präziser und mitfühlender ist.

Wer sich für Wissenschaft begeistert und zugleich Wert auf Ethik legt, findet in NAMs den Weg in eine nachhaltige Forschungszukunft – eine Zukunft, die dem Begriff «Fortschritt» wirklich gerecht wird und für die wir uns bei Animalfree Research mit aller Kraft einsetzen.

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Mit Ihrer Spende helfen sie mit, Forschungsmethoden zu entwickeln und zum Einsatz zu bringen, die vollständig auf Tiere verzichten.