Ausstieg aus belastenden Primatenversuchen

Mit der Motion (22.3001) fordert Meret Schneider (Grüne/ZH), dass Tierversuche an Primaten mit Schweregrad 2 und 3 verboten werden. Primaten können Leid, Schmerz und Angst genau wie Menschen empfinden. Tierversuche in den höchsten Schweregraden würden nebst den körperlichen Symptomen und Belastungen regelmässig auch die Integrität und Würde von Primaten verletzen. Dies kollidiert mit dem den Tieren verfassungsrechtlich zugeschriebenen Schutz der Würde, so die Begründung.

Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion. Gestützt auf die geltende Rechtsgrundlage wäre eine Bewilligung für belastende Tierversuche mit grossen Menschenaffen nicht mehr zulässig. Ein vollständiges Verbot für alle Primaten könne sich jedoch negativ auf die medizinische Forschung auswirken. Weiter verweist der Bundesrat auch auf die Empfehlung der Eidgenössische Kommission für Tierversuche (EKTV) und die Eidgenössische Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH) welche zwar ein Verbot bei grossen Menschenaffen empfehlen, jedoch nicht bei allen Primaten.

Der Begründung des Bundesrates beruht darauf, dass grossen Menschenaffen (Bonobos, Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans) und andere Primaten (Paviane, Makaken oder Lemuren) evolutiv unterschiedlich entwickelt sind. Animalfree Research empfindet dies als mehr als zynisch. Empfindet ein Makake denn weniger Angst und Schmerz bei einem belastenden Tierversuch als ein Schimpanse? Im Zweifelsfall sollte die Antwort immer für das Wohl und die Würde des Tieres sprechen.

Die Motion kommt in den Nationalrat.

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