Tierversuche 2024: So viele schwer belastende Versuche wie seit 25 Jahren nicht mehr

Am 17. September 2025 veröffentlichte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) seine jährliche Statistik zu Tierversuchen in der Schweiz. Insgesamt ist die Zahl der in Tierversuchen eingesetzten Tiere gesunken. Doch die Zahl der Tiere, die stark leiden mussten, stieg erneut und erreichte einen traurigen Höhepunkt: Seit 25 Jahren wurden nicht mehr so viele Tiere für schwer belastende Versuche eingesetzt wie 2024. 

Insgesamt Rückgang der eingesetzten Tiere

Die erfreuliche Nachricht zuerst: Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz 522’636 Tiere für Tierversuchen eingesetzt worden. Das sind etwa 12 Prozent weniger als im Jahr zuvor und so wenige wie noch nie seit 1983.

Nach wie vor werden am häufigsten Mäuse für Tierversuche genutzt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der eingesetzten Mäuse jedoch um 3 Prozent abgenommen. Einen noch höheren Rückgang verzeichnet das BLV bei Ratten (-16 Prozent), Fischen (-30 Prozent) und besonders bei Schweinen (-86 Prozent). Allerdings muss diese Zahl mit Vorsicht genossen werden. So wurde letztes Jahr beispielsweise ein Versuch mit 30’000 Schweinen mitgerechnet. Dieser Versuch fand schliesslich aber nicht statt. Das heisst, die Vorjahreszahlen waren zu hoch ausgewiesen, was die Abnahme von 2023 zu 2024 relativiert.

Trauriger Höhepunkt der stark belastenden Tierversuche

Tierversuche werden in folgende 4 Kategorien eingeteilt:

  • Schweregrad 0 (keine Belastung)
  • Schweregrad 1 (leichte Belastung)
  • Schweregrad 2 (mittlere Belastung)
  • Schweregrad 3 (starke Belastung)

Während die Versuche in den Schweregraden 0 bis 2 im letzten Jahr abgenommen haben, erreichte die Zahl an stark belastenden Versuchen einen traurigen Höhepunkt. 27’380 Tiere mussten schwere Leiden ertragen, das sind 990 mehr als im Jahr 2023 und so viele wie seit 25 Jahren nicht mehr. Ein Grossteil der stark belastenden Versuche findet im Rahmen der Erforschung von neurologischen und psychischen Krankheiten sowie von Krebs statt.

Diese Entwicklung ist höchst bedenklich und zeigt: zeigt: Es braucht dringend mehr und bessere Alternativen zum Tierversuch, damit wir das Leid in den Versuchslabors mindern können.

Alternative zu stark belastenden Tierversuche zur Erforschung von Osteoarthritis

Animalfree Research hat es sich zur Aufgabe gemacht, Forschungsvorhaben zu unterstützen, die tierfreie Methoden als Alternative zum Tierversuch entwickeln. Um dem anhaltenden Leid entgegenzuwirken, fördern wir insbesondere Projekte, die schwer belastende Tierversuche ersetzen. Seit Kurzem gehört dazu ein Forschungsvorhaben, das Versuche an Mäusen, Ratten, Kaninchen, Hunden und Schweinen ersetzen kann. Die Forschenden entwickeln dabei ein Knorpel-on-Chip-System, das auf menschlichen Zellen basiert. Damit kann die Gelenkerkrankung Osteoarthritis erforscht und mögliche Therapieansätze getestet werden. Osteoarthritis ist weit verbreitet und betrifft weltweit rund 520 Millionen Menschen. Die Forschung dazu muss schnellstmöglich auf tierfreie Methoden umsteigen können.

Unterstützen Sie den Ersatz von Tierversuchen

Mit ihrer Spende helfen sie mit, Forschungsmethoden zu entwickeln und zum Einsatz zu bringen, die auf den Einsatz von Tieren vollständig verzichten.