Serumfreies Zellkulturmedium
Animalfree Research hat eine Studie unter der Leitung von René Fischer (ETH Zürich) finanziert, die herausfinden sollte ob Zellen in „künstlichen Medien“ ohne Fötales Bovines Serum (BVS) eingefroren werden können.
In vitro Modelle werden zunehmend beliebter. Die Testung von Substanzen in Zellkulturen spart Platz, Zeit, Kosten und kann verlässlicher sein als die Verwendung ganzer Organismen, die bspw. aufgrund von Alter, Geschlecht oder auch Haltungsbedingungen sehr unterschiedlich sein können. Vom Tierschutzstandpunkt her gesehen sind in vitro Modelle ein grosser Fortschritt, da sie Tieren Leiden durch ein Experiment ersparen.
Um zu wachsen, brauchen viele (bei weitem nicht alle!) Zellkulturen bestimmte Wachstumsfaktoren und sie brauchen Nährstoffe. Typischerweise wird Fötales Bovines Serum (FBS) dem Medium zugesetzt, da es alles das enthält. Die Gewinnung von FBS ist in jedem Fall sehr problematisch: Falls trächtige Kühe geschlachtet werden, und der Fötus ist älter als drei Monate, wird die Plazenta eröffnet und das Blut des Kalbes mittels eines Stiches ins noch schlagende Herz gewonnen. Darauf wird das Blut zentrifugiert und das Serum gewonnen. Laboratorien weltweit verwenden dieses Serum.
Folglich kann die Produktion von Zellkulturmedium Tierleid verursachen. Animalfree Research hat eine Studie unter der Leitung von René Fischer (ETH Zürich) finanziert, die herausfinden sollte ob Zellen in „künstlichen Medien“ ohne FBS eingefroren werden können.
Publikationen
Hernandez Y., Fischer R. (2007): Serum-free Culturing of Mammalian Cells – Adaptation to and Cryopreservation in Fully Defined Media. ALTEX 24: 110-116.