Künstliche gastrointestinale Schleimhaut

Die Gruppe um Sara Lindén erhielt finanzielle Unterstützung von Animalfree Research, um ein in vitro Modell der menschlichen gastrointestinalen Mukosa zu entwickeln. Spezieller Fokus lag auf der Bildung sogenannter Muzine, die stark artspezifisch sind, um das Modell für die menschliche Situation relevant zu machen.

Erkrankungen des Magen-Darmtrakts werden zunehmend häufiger. Essgewohnheiten haben sich hin zu einer ungesunden Ernährung mit viel Fastfood und unausgewogener Nahrungszufuhr entwickelt. Andere Faktoren wie Rauchen oder Stress könnten ebenfalls zur Entstehung (chronischer) entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn beitragen. Geschätzte 2.5 bis 3 Millionen Europäer sind von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen betroffen. Infolgedessen werden erhebliche Forschungsanstrengungen unternommen,  und die Suche nach Therapien beschäftigt sowohl die Industrie als auch die universitären Einrichtungen.

Zahlreiche in vivo Studien wurden und werden durchgeführt, um die Entzündungsmechanismen zu verstehen und Substanzen zu testen, die effektive Therapien sein könnten. Für die Tiere (hauptsächlich Mäuse, aber auch Ratten, Kaninchen, Schafe, Fische und Vögel) kann dies eine sehr belastende Situation sein, da die Entzündung Krämpfe und Durchfall hervorrufen kann. Nach einem vorher festgelegten Zeitraum (Stunden bis Wochen) werden die Tiere getötet und der Darm untersucht. Diese Tierversuche sind nicht nur aus ethischen Gründen verwerflich, sondern auch weil die meisten Erreger eine andere Pathologie hervorrufen als im Menschen.

Die Gruppe um Sara Lindén erhielt finanzielle Unterstützung von Animalfree Research, um ein in vitro Modell der menschlichen gastrointestinalen Mukosa zu entwickeln. Spezieller Fokus lag auf der Bildung sogenannter Muzine, die stark artspezifisch sind, um das Modell für die menschliche Situation relevant zu machen. Im Erfolgsfall hätte das Modell ein hohes Potential für die Reduktion von Tierversuchen.