Neue Fischzell-Linie für die ökotoxikologische Überwachung von Abwässern
Bis heute verwendet die Industrie den so genannten “Goldorfen-Test” oder “Fischtest”, um die Toxizität von Abwasser, das in öffentliche Gewässer eingeleitet wird, zu beurteilen. Laut Gesetz darf kein giftiges Wasser in das Wasser eingeleitet werden, so dass das Abwasser zunächst in Becken mit Orfen geleitet wird.
Bis heute verwendet die Industrie den so genannten “Goldorfen-Test” oder “Fischtest”, um die Toxizität von Abwasser, das in öffentliche Gewässer eingeleitet wird, zu beurteilen. Laut Gesetz darf kein giftiges Wasser in das Wasser eingeleitet werden, so dass das Abwasser zunächst in Becken mit Orfen geleitet wird.
Jährlich wurden allein in Deutschland etwa 40’000 bis 50’000 Fische für dieses Verfahren geopfert. Im Jahr 2011 wurden in der Schweiz 18’500 Orfen getötet. Ziel des von Karl Fent geleiteten Projekts war es daher, eine permanente Zelllinie zu etablieren, die anstelle von Orfen für das toxikologische Screening von Abwasser eingesetzt werden kann.
Seit dem 1. Januar 2005 ist es in Deutschland verboten, Fische für ökotoxikologische Experimente zu verwenden. In der Schweiz gibt es inzwischen mehrere zugelassene Alternativmethoden, aber Fische werden weiterhin verwendet. Seit der Zulassung der Alternativmethoden im Jahr 2013 ist die Zahl der Fische jedoch von ca. 18’500 im Jahr 2011 auf 2’200 im Jahr 2013 deutlich zurückgegangen.
Die von Karl Fent und seinen Kollegen entwickelte PLHC-1-Zelllinie kann heute kommerziell erworben und in einem In-vitro-System zum Screening von umweltrelevanten Stressfaktoren wie Schwermetallen verwendet werden.
Publikationen
Jung D., Klaus T., Fent K. (2001): Cytochrome P450 Introduction by Nitrated Polycyclic Aromatic Hydrocarbons, Azaarenes, and Binary Mixtures in Fish Heptoma Cell Line PLHC-1. Environmental Toxicology and Chemistry 20: 149-159.