Modell der Epilepsie mit Gewebsproben von Rattenhirnen
Helmut Haas und seine Gruppe am Neurochirurgischen Lehrkrankenhaus in Zürich entwickelten eine Methode, bei der nur Gewebeproben von Rattenhirnen verwendet werden.
Es ist wichtig, ein gültiges in vitro Modell für Epilepsie zu finden, da die existierenden in vivo Tiermodelle grosse Mengen an Stress verursachen und oft physische Eingriffe erfordern. Zu diesen Eingriffen gehören (je nach der untersuchten Epilepsieform) die Verabreichung von Substanzen wie Pentylenetetrazol oder Strychnin, die Abgabe von elektrischen Impulsen in bestimmte Hirnareale oder die chirurgische Implantation von aufzeichnenden EEG-Elektroden zur Messung von Anfällen.
Helmut Haas und seine Gruppe am Neurochirurgischen Lehrkrankenhaus in Zürich entwickelten eine Methode, bei der nur Gewebeproben von Rattenhirnen verwendet werden. Bei dieser Methode wird eine Ratte durch Vergasung getötet, das Gehirn entfernt und der Hippocampus in mehrere dünne Scheiben geschnitten. Durch die Anwendung elektrophysiologischer Methoden an den Scheiben des Hippocampus können mehrere Anwendungen von Antiepileptika untersucht werden, wobei für das gesamte Experiment nur ein oder wenige Tiere verwendet werden, statt der vielen weiteren, die für eine Studie am lebenden Tier benötigt würden. Die Verwendung von Gewebeproben von Ratten- und Mäusehirnen wird heute recht häufig für elektrophysiologische Studien von Antiepileptika verwendet.
Publikationen
Cowie J. A. and Cunnigham M. A. (2014): Peritumoral epilepsy: Relating form and function for surgical success. Epilepsy and Behavior 38: 53-61.